print this page/ diese seite ausdrucken

Burning Day

für Streichquartett und Akkordeon

© Noise Production Wien 1995/25

Ein Auftragswerk des Wiener Konzerthauses

   

Nachdem der dänische Akkordeonist Mogens Ellegaard D’Ases Akkordeonkonzert gehört hatte, machte er seinen Schüller Georg Schulz auf D’Ases Musik aufmerksam. Georg Schulz seinerseits machte sich umgehend an die Arbeit, einen Auftrag für Streichquartett und Akkordeon bei dem Festival "Hörgänge" im Wiener Konzerthaus zu organisieren.

Dirk D'Ase hat das Akkordeon bei seinen ausgedehnten Afrikareisen kennen- und lieben gelernt. Seine Faszination für dieses Instrument schlägt sich im oftmaligen Gebrauch dieses im klassischen Repertoire vernachlässigten Instrumentes innerhalb seiner eigenen Werke nieder. So benützt er Akkordeon in vielen Orchesterwerken, in allen sechs Opern, schrieb ein Akkordeonkonzert, das Trio d’Or und Burning Day.

Burning Day ist ein einsätziges Kammermusikwerk, das alle fünf Musiker gleichberechtigt hervortreten lässt. Den Komponisten faszinieren besonders die Färbungen, die bei der Mischung von Akkordeon- und Streicherklang entsteht, weshalb er den Effekt des Unisonospiels als Klangausdrucksmittel bevorzugt benützt. Akkordeon und Cello werden außerdem als Percussioninstrumente eingesetzt, was der vielfältigen Ausdrucksmöglichkeit des jeweiligen Instruments entgegenkommt.

Der inhaltliche Bezug von Burning Day steht in einem direkten Verhältnis zum persönlichen Erleben des Komponisten. Gerade nach seiner ersten Symphonie Zeiten der Hoffnung, die einen Jubelgesang anstimmt über die Hoffnung, die selbst in Zeiten schwerster Not noch von manchen Menschen hochgehalten wird, schreibt er hier ein Werk mit dem inhaltlichen Bezug des Verbrennens von Emotionen, eine Möglichkeit der Aufarbeitung der Vergangenheit.

D’Ase reflektiert den Tag, an dem man alles verbrennt, was einen zurückhält, was einen schmerzt, was man hinter sich lassen will. Das Werk Burning Day ist ein Feuerwerk von Emotionen, von schmerzlichen Emotionen, die in Flammen aufgehen und so wieder Wärme aber auch Betroffenheit erzeugen. Das durchkomponierte Werk sucht diesen Zustand nachzuvollziehen, in dem man in die Flammen blickt und in dem alle Emotionen unkontrolliert noch einmal durchlebt werden müssen, um sich am Ende von ihnen loslösen zu können.

Die Komposition Burning Day entstand im Auftrag der Wiener Konzerthaus-gesellschaft und wurde am 12. März 1996 von Georg Schulz und dem Koene Quartet im Wiener Konzerthaus uraufgeführt. Die Komposition ist einsätzig und hat eine Gesamtdauer von 19 Minuten.