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Footprints

Movements for dancers

für kleines Orchester

© Noise Production 1988/09

 

Ein Auftragswerk des Flandern Festivals

  

Footprints entstand 1988 in Wien als Auftragswerk des Flandern Festivals. Das Motto des Festivals war der Tanz und die Komposition sollte sich auch darauf beziehen. Noch stark unter dem Eindruck meiner zweiten großen Afrikareise, hatte ich immer wieder das Bild der Dinosaurier-Fußabdrücke von Otjihaenamaparero in Zentral-Namibia vor Augen. Fußspuren die Millionen Jahre alt sind, Zeuge der Urzeit als der Mensch noch gar nicht existierte.

Der erste Satz Movement of live erinnert durch die klare Struktur und das unerbittliche Drängen im musikalischen Verlauf an diese Urkraft, das unaufhaltsame Fortschreiten des Lebens.

Echo stellt die Bewegung des Gehens als eine ständige Wiederholung dar. Aus dem Cello Solo entwickelt sich ein 1, 2, 5, 2x5 und 10-stimmiger Hauptkanon, der von einem Sekundärkanon eine Terz höher wie ein Echo nachgespielt wird und gleichzeitig von einer eigenständigen monotonen Arabeske umspielt wird. Obwohl der Rhythmus unverändert bleibt, bekommt man durch diese Kanontechnik den Eindruck, daß das Tempo immer schneller wird.

Brasilian rondo lässt eine Interpretation des traditionellen Sambas erklingen. Der Tanz als Ausdruck der Rituale, der Sexualität und der Lebensfreude. Das Fortschreiten, als reines bewegungsmittel bekommt somit eine andere Funktion und eine neue Dimension.

Der Pas de deux zeigt das Urprinzip der Zweisamkeit, das Spiel der Geschlechter und deren Annäherung, die schließlich in der Fortpflanzung gipfelt und so den Weiterbestand des Lebens sichert. Die beiden Soloviolinen schweben wie ein Tanzpaar über der monotonen Bewegungen des Orchesters. Neues Leben entsteht.

Departures for the big journey die unbekümmerte Ausgelassenheit nach der sich jeder im Leben sehnt. Jeder Tag ist ein neuer Aufbruch in eine ungewisse, spannende Zukunft, ein Aufbruch zur großen Reise durch das Leben.

 

Dirk D’Ase, 1989

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Sätze:

   1) Movement of live

   2) Echo

   3) Brasilian rondo

   4) Pas de deux

   5) Departure fore the big journey

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Besetzung:

Flöte, Oboe, Klarinette B, Horn F, Fagott

Klavier

1. Violinen, 2. Violinen, Bratschen, Violoncelli (kleine Besetzung)

 

Gesamtdauer:  21 Minuten